Konzept zur Stärkung des eigenen Ichs und einer aktiven Sexualerziehung
Das eigene Ich gilt es Wert zu schätzen, zu achten und zu beschützen.
Eine sexualfreundliche Erziehung hat für unsere Arbeit in unserer Kindertagesstätte eine wichtige Bedeutung. Ihr Kind soll ein positives Gefühl zu seinem Körper entwickeln können.
Es soll selbstbestimmt entscheiden lernen, was seinem Körper gut tut und was ihm nicht gut tut. Wer es anfassen darf und wer nicht. Es soll lernen, mit anderen Kindern und Erwachsenen Beziehungen zu pflegen. Dies bedingt ein Umfeld, in dem auch sexuelle Themen offen ausgesprochen werden dürfen.
Sexualerziehung will nicht nur biologische Vorgänge vermitteln. Sie ist vielmehr auch Erziehung zur Liebes- und Beziehungsfähigkeit. Überdies leistet sie einen wichtigen Beitrag, um ihr Kind vor sexuellen und Gewaltübergriffen zu schützen. Hierzu ist es notwendig, dass ein Kind sich und seinen Körper und seine Funktionen gut kennt. Neben den körperlichen Funktionen ist eine Sexualaufklärung unerlässlich. Sexualerziehung bedeutet nicht, dass Kinder immer und überall alles tun dürfen, wozu sie gerade Lust haben. Es gilt, sie sensibel für ihre eigenen Grenzen und für die Anderer zu machen.
Ich bin ich
Jedes Kind nimmt alle seine Körperteile bewusst wahr und schätze sie Wert.
Mögliche Angebote hierzu
- Bewegungslieder, um Körperteile zu benennen und ihre Funktionen zu beschreiben
- Meditation und Fantasiereisen
- Ganzkörperbilder erstellen
Es ist mein Körper
Jedes Kind erkennt den Unterschied zwischen angenehmen und unangenehmen Gefühlen.
Bilderbücher zu dem Thema
- Li la Lo Eigensinn
- Gefühle sind wie Farben
- Nicht küssen
Aufklärungsbücher verdeutlichen die Fragestellungen
- Wo ist es angenehm, berührt zu werden
- Wo ist es unangenehm, berührt zu werden.
- Wer darf mich berühren
- Regeln im Umgang bei Rollen-Doktorspiel
Körperwahrnehmung und Gefühle
Jedes Kind nimmt seine eigenen Stärken und Grenzen wahr.
Bilderbücher zu dem Thema
- Li la Lo Eigensinn
- Gefühle sind wie Farben, Seelenvogel,
- Nicht küssen, Ich schenk dir einen Stern
Es lernt eigene Gefühle und die anderen Personen zu erkennen, zu beschreiben und zu akzeptieren. Hier stehen Aktionen zur Vertiefung der Sinneseindrücke im Vordergrund.
Gemeinsam werden bildliche Darstellungen von Gefühlen betrachtet und besprochen.
Basteln einer Gefühlsuhr
- Wie gehe ich mit Freude oder mit Wut im Bauch um?
- Wer oder was hilft mir, wenn ich nicht weiß, wohin mit meiner Wut?
- Freude im Überschwang, wer oder was hilft mir, damit umzugehen?
Nein - Sagen
Jedes Kind lernt, nein zu sagen, wenn ihm die Situation unangenehm ist.
- Fotografieren von Gesichtsausdruck und Körperhaltung- passt dies zueinander
- Wie erkennt mein Gegenüber, dass ich Nein sage und etwas nicht will?
- Dafür denkt sich jedes Kind eine Körperhaltung aus, die ein Gefühl ausdrücken.
- Bedeutung der „Stopp Hand“ Regelung.
- Nein, ich will das nicht
- Wie kann ich gegenüber Erwachsenen meine Bedürfnisse deutlich machen
Bilderbücher zum Thema
- Der Nein Rich
- Nicht küssen
- Das große und das kleine Nein
- Kein Küsschen auf Kommando
Geheimnisse
Jedes Kind erfährt, dass es schöne Geheimnisse gibt und diese bewahren kann, dass es Geheimnisse gibt, die ein schlechtes Gefühl machen und die es einer ihm vertrauten Person erzählen soll.
- Ein Brief von der „Geheimnisfee“ erklärt den Kindern, was ein schönes und was ist ein schlechtes Geheimnis sein kann.
- Wem vertraue ich was an?
- Wann kann der richtige Zeitpunkt sein, einem Erwachsenen etwas anzuvertrauen?
- Wann und wie hole ich Hilfe, wenn ein anderes Kind geärgert wird?
„Doktorspiel“ = Körper erkunden
Aus der Entwicklungspsychologie wissen wir, dass Doktorspiele für die kindliche Entwicklung wichtig sind. Diese gegenseitigen körperlichen Erkundungen sind Ausdruck kindlicher Neugier. Sie helfen, das eigene Rollenbild und die Geschlechtsidentität zu klären.
Hierzu gibt es Regeln, die das Spiel im Miteinander klar und deutlich machen soll
- wie es für sie selber und die anderen Kinder schön ist
- also ein Nein oder ich will nicht mehr, muss akzeptiert werden
- Kein Mädchen/kein Junge tut einem anderen Kind weh!
- Niemand steckt einem anderen Kind etwas in den Po, in die Scheide, in den Penis, in den Mund, in die Nase oder ins Ohr.
- Größere Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben bei „Doktorspielen“ nichts zu suchen.
Bilderbücher zum Thema
- Wir können was, was ihr nicht könnt
- Verschiedene Aufklärungsbücher
Wichtig ist uns
- Schamgrenzen werden akzeptiert und geachtet.
- Jedes Kind bestimmt allein, ob und wer es zur Toilette begleiten soll.
- Welche Person ihm den Po abputzt.
- Welche Person ihm beim An- und Umziehen hilft.
- Wie gehen wir mit dem Bereich Sexualpädagogik um?
- Wenn ihr Kind fragt, nehmen wir seine Frage ernst und es bekommt eine altersgerechte Antwort.
- Gegenseitige Körperuntersuchungen, sogenannte „Doktorspiele“, sind erlaubt, so lange sich alle an unsere Regeln halten – siehe Doktorspiele. Wir führen eine einheitliche Sprache in der Bezeichnung der Geschlechtsorgane
Dieses Konzept finden Sie nachfolgend als pdf-Datei zum Download abgelegt.