Wir haben uns auf den Weg gemacht
Nachträgliche Veröffentlichung
Wedemarks Kirchengemeinden gehen eine pfarramtliche Verbindung ein
Die seit Oktober 2021 vakante Pfarrstelle in der evangelischen Kirchengemeinde St. Martini Brelingen wird wieder besetzt und in das Brelinger Pfarrhaus wird wieder eine Pastorin oder ein Pastor einziehen – diese gute Nachricht konnte Marion Bernstorf, Vorsitzende des Kirchenvorstandes, jetzt beim Neujahrsempfang der Kirchengemeinde verkünden. Die etwa 100 Besucher:innen, die zuvor am Gottesdienst teilgenommen hatten, nahmen die Information mit Freude und Erleichterung auf.
Den Hintergrund für die geplante Wiederbesetzung der Pfarrstelle in Brelingen bildet ein gemeinsames Zukunftskonzept aller fünf evangelischen Kirchengemeinden in der Wedemark. Wie Marion Bernstorf beim Neujahrsempfang berichtete, hatten die Pastor:innen gemeinsam mit Vertreter:innen aus allen Kirchenvorständen über knapp anderthalb Jahre in einer Steuerungsgruppe Modelle für die Zukunft diskutiert. „In dieser Gruppe haben wir uns auf den Weg gemacht“, sagte Bernstorf. Die Entwicklung innerhalb der Beratungen ordnete sie auf einer Skala zwischen „hoffnungslos“ und „voller Ideen“ ein; dabei habe das Ziel, eine gute Lösung zu finden, immer Priorität gehabt. Die Vertreter:innen aus St. Martini Brelingen seien bei den Gesprächen sicher nicht immer einfache Gesprächspartner:innen gewesen: „Unsere Kirchengemeinde liegt uns am Herzen und wir konnten uns nicht damit arrangieren, keine Pastorin oder keinen Pastor mehr vor Ort zu haben.“
Das Konzept der Wedemärker Kirchengemeinden sieht vor, dass in das Brelinger Pfarrhaus eine Pastorin oder ein Pastor mit einer vollen Stelle einziehen wird. Ein halber Stellenanteil ist für Brelingen, Negenborn und Oegenbostel vorgesehen; die zweite Hälfte entfällt auf die Kirchengemeinde St. Michaelis Bissendorf. Marion Bernstorf machte deutlich, dass die Zuordnung von Pastor:innenstellen allein von der Zahl der Mitglieder einer Kirchengemeinde abhängt: „Je mehr Menschen sich entscheiden, aus der Kirche auszutreten, desto geringer wird das, was wir beanspruchen können.“
Damit die Versorgung der fünf Wedemärker Kirchengemeinden mit Pastor:innen organisatorisch sichergestellt werden kann, gehen die Gemeinden zum 15. März eine sogenannte pfarramtliche Verbindung ein. Entsprechend ihrer Größe entfallen auf die Pfarrämter künftig diese Stellenanteile: Bissendorf 1,5, Mellendorf 1,25, Elze-Bennemühlen 0,75, Brelingen 0,5 und Resse (im verbundenen Pfarramt mit Bissendorf) 0,25. Eine weitere 0,25-Pastor:innenstelle für Koordinierungsaufgaben in der gesamten Wedemark wird dem Pfarramt in Mellendorf zugeordnet.
Die Kirchengemeinde Brelingen wird den befristeten Mietvertrag für ihr Pfarrhaus mit der Kommune Wedemark zum 30. April auslaufen lassen, um das Gebäude wieder seinem ursprünglichen Zweck entsprechend zu nutzen. Noch leben dort Familien, die vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflohen sind. „Wir hoffen auf eine Besetzung unserer Pastor:innenstelle in der zweiten Jahreshälfte 2023“, sagt Marion Bernstorf.